MUTTERBÄNDER

WO LIEGEN DIE MUTTERBÄNDER

Die Mutterbänder (Ligamenta) bestehen aus Muskelfasern und gehören zum Beckenbindegewebe, die auch als Befestigungsapparat des Uterus betrachtet werden können. Sie verlaufen auf beiden Seiten der Gebärmutter ausgehend bis zum Schambein und dienen der Stabilisierung des Uterus. Während der Schwangerschaft sind die Ligamenta (Mutterbänder) aufgrund des starken Wachstums der Gebärmutter großen Belastungen ausgesetzt. Dadurch kommt es zur Dehnung der Mutterbänder. Starke Zugkräfte wirken auf das gesamte Gewebe im Unterleib. Das runde Mutterband ähnelt einer klassischen Sehne und zieht sich beidseitig vom oberen Drittel der Gebärmutter vorbei an den Eierstöcken durch den Leistenkanal bis zu den großen Schamlippen. Am unteren Drittel der Gebärmutter beginnt im hinteren Bereich das breite Mutterband. Es erinnert an ein breiteres Webtuch und verläuft von beiden Seiten hinunter in den hinteren Bereich bis zum jeweils seitlichen Rand der Beckenwand. Die Zugkräfte aufgrund der Dehnung der Mutterbänder während der Schwangerschaft wirken sich auch auf Beckenwand und Leistenkanal aus.

SYMPTOME

Sporadische, stechende oder ziehende Schmerzen im Unterbauch, der Hüfte oder auch dem Schambereich deuten auf Dehnungsschmerzen der Mutterbänder hin. Die Schmerzen dauern nicht länger als wenige Minuten am Stück, können aber über den Tag verteilt auftreten. Viele werdende Mütter spüren die Mutterbänder besonders bei Bewegung, bei Ruhe lassen sie nach. Schmerzende Mutterbänder können unangenehm sein, gehören jedoch zu jeder Schwangerschaft dazu und sind ein Zeichen, dass das Baby sich im Bauch Platz verschafft. Dabei fühlen sie sich für jede Frau und in jeder Schwangerschaft anders an. Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, desto häufiger kann das kurze Stechen auftreten – oft auch als Erinnerung, dass man etwas langsamer machen soll – und man bekommt ein Gespür dafür, wann sich die Mutterbänder melden.

WAS KANN MAN DAGEGEN TUN?

Wenn aufgrund der starken Zugkräfte Dehnungsschmerzen auftreten, die durch die Dehnung der Mutterbänder (Ligamenta) entstehen, gibt es einige Tipps zur Linderung. Der Uterus, die Beckenwand, der Leistenkanal und insbesondere das runde sowie das breite Mutterband sind starken Belastungen ausgesetzt und möglicherweise können unangenehme Beschwerden auftreten, die sich bis zum Kreuzbein auswirken können. Nachstehende Tipps können für Entlastung sorgen und Schmerzlinderung bringen:

Ruhe
Eine kurze Auszeit kann manchmal wahre Wunder vollbringen. Eine entlastende Ruheposition im Bett oder auf dem Sofa wählen und dem Körper eine Pause gönnen. Empfehlenswert zur Entlastung der Mutterbänder ist insbesondere die Rückenlage. Diese sorgt für eine effektive Entlastung der Mutterbänder und fördert die Linderung.

Wärme
Bei den durch die Mutterbänder verursachten Dehnungsschmerzen sorgt ein Bad in warmem Badewasser für wohltuende Entspannung. Ebenfalls hilfreich sind ein Wärmekissen oder die klassische Wärmflasche.

Massage
Bei Beschwerden durch die belasteten Mutterbänder kann auch mit einer Massage den unangenehmen Beschwerden entgegen gewirkt werden. Empfehlenswert ist die Verwendung von ätherischen Massageölen (Rosenholz, Lavendel, Kamille, etc.). Bei besonders schmerzhaften Beschwerden kann auch eine Ölkompresse im Leistenbereich helfen.

Entlastung
Mit wachsendem Babybauch können die Mutterbänder und das belastete Gewebe tagsüber durch das Tragen eines speziellen Bauchtuches oder eines Stützbandes entlastet werden. Während der Nacht sollte diese Entlastungshilfe für die Mutterbänder jedoch abgelegt werden, damit eine optimale Durchblutung gewährleistet bleibt.